Komische Oper Berlin (Theater unter den Linden, ab 1898 Metropoltheater)

Tina Lipsky

Bauherr: Aktien-Bau-Verein Bauzeit: 1891/1892

Eröffnung: 24. September 1892 mit der Operette „Daphne” vom Wiener Komponisten Adolf Ferron und dem Ballett „Die Welt in Bild und Tanz” von Gaul und Haßreiter

Planung und Oberbauleitung: Ferdinand Fellner Bauleitung: Baumeister H. Koschitz, Wien Baukosten für die Gesamtanlage: 2,500.000 Mark (Theater: 1,300.000 Mark) Platzzahl: ca. 2.300

Ausstattung: Außenplastik: Theodor Friedl und Vogel; Innenplastik: Theodor Friedl; Stuck- und ornamentales Bildwerk: Ludwig Strictius; figür­liches Bildwerk: Kosik; Bildhauerarbeiten: Jahn, Dürnbauer und Kosik, alle Wien; Decken­malerei: Eduard Veith, Wien; Hauptvorhang: Seliger, Berlin; Maler- und Vergolderarbeiten: 3. Kott

Umbauten und Renovierungen: 1898: Erste Renovierungsarbeiten im Innenbereich

3– September 1898: Wiedereröffnung als Metropoltheater mit „Paradies der Frauen” von Julius Freund und Musik von Julius Einödshofer und Bertrand Sänger

1928: Umfassende Erneuerung des Inneren von Wred Grenander

• Mai 1944: Zerstörung des Bühnenbereichs durch Bomben 1944/1945; Notdürftige Reparaturarbeiten

9. März 1945: Zerstörung des Vorderhauses durch

Bombardement

1946/1947: provisorischer Wiederaufbau

23. Dezember 1947: Wiedereröffnung mit der

Operette „Die Fledermaus” unter der Regie von

Felsenstein

1950er: Etliche Zubauten und Umgestaltungen

1965/1966: Generalrekonstruktion mit

Erweiterung unter der Leitung von Architekt Kunz

Nierade

4. Dezember 1966: Wiedereröffnung mit „Don

Giovanni” unter der Inszenierung von Felsenstein

Auf dem Grundstück Behrenstraße 55-57, auf dem sich heute die „Komische Oper” befindet, eröffne­te bereits 1764 eines der später angesehensten Theater seine Pforten. Es war das erste bürgerli­che Theater in Berlin; ein einfacher Holz­fachwerkbau mit knapp 700 Plätzen und einer sehr kleinen Bühne. Trotzdem erlangte dieses Theater für Berlin und die deutsche Theatergeschichte einige Bedeutung.

Nach dem Tod Friedrichs II. 1786 durften wegen Landestrauer sechs Wochen lang keine Theatervor­stellungen stattfinden. Dies führte zu schweren finanziellen Einbußen, von denen sich das kleine Theater nicht mehr erholen konnte. Der Schwer­punkt des Theatergeschehens verlagerte sich dar­aufhin auf den Gendarmenmarkt, wo bereits 1776 ein französisches Komödienhaus erbaut worden war, welches nun zum National-Theater ernannt wurde. Ein Theater in der Behrenstraße gab es erst wieder ab 1892.

Durch den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 versprach sich die deutsche Be­völkerung an die 5 Milliarden Mark von Frankreich, die in die Wirtschaft einfließen und den Aufschwung der Nation bewirken sollten. Aus die­sem Grund entstanden im ganzen Land zahlreiche Baugesellschaften, die weniger vorhatten Häuser zu errichten, als Grundstücksspekulationen zu betreiben. Eine davon war der 1872 gegründete

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