Bauherr: Stadt Baden

Bauzeit: 1908/1909

Eröffnung: 2. September 1909 mit „König Ottokars

Glück und Ende” von Franz Grillparzer und der

„Fledermaus” von Johann Strauß

Planung und Oberbauleitung: Ferdinand Fellner

Platzzahl: 816

Baukosten: 750.000 Kronen

Baden, Stadttheater, Frontansicht, Fotografie

Das Theaterleben in Baden wurde durch die häufi­gen Besuche der kaiserlichen Familie von jeher stark forciert. Das erste Theatergebäude – ein mit Schindeln gedeckter Ziegelbau – wurde 1775 vom italienischen Architekten Condini errichtet.

Franz von Zinnieg mußte es 1811 jedoch wegen Baufälligkeit abreißen lassen, ließ allerdings noch im gleichen Jahr vom Wiener Architekten Josef Kornhäusel ein neues Theater errichten, welches am 9. Mai 1812 eröffnet wurde und 700 Besucher faßte, i Ende des 19. Jahrhunderts kam der Wunsch nach l einem zeitgemäßeren Theater auf. Aus diesem Grund wurde 1899 ein Wettbewerb ausgeschrie­ben, wobei nicht nachvollziehbar ist, ob Fellner & Helmer wirklich daran teilnahmen. Tatsächlich existieren von ihnen drei nicht datier- i te Vorentwürfe, von denen man allerdings keinen direkt dem Badener Theater zuordnen kann, da die dafür notwendigen Bauakte nicht mehr auffindbar sind.

Als Bauplatz war das Grundstück des alten Theaters vorgesehen.

Das erste Projekt zeigt einen Rokoko-Bau mit frei­er Loggia an der Hauptfassade und Pergola an der Seitenfassade. Der Grundriß ähnelt dem von Karlsbad.

Der zweite Entwurf zeigt Jugendstilformen, wurde allerdings nicht vollendet. Bei diesem Plan wurde besonders auf die städtebauliche Situation geach­tet. An der Rückseite des Theaters wurde ein drei­stöckiges Wohn- und Geschäftshaus angefügt, die beiden engen Seitengassen wurden durch zwei Brückenbauten verdeckt.

Der dritte Entwurf ist durch einen Eintrag des Wasserstandes in einem Brunnen mit 18. März 1908 datiert und führt die Idee der Brücken­bauten weiter.

1908 kam es schlußendlich auch zur Ausführung, die sich noch am ehesten auf den dritten Entwurf stützt. Das Theater hat Diagonaltreppen, der Saal ist im Stil der Jugendstiltheater gehalten.

Literatur: Adler/Gruber,16. Hoffmann, 88f.

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